Im Anschluss an einen schriftlichen Austausch wurde Uli die folgende Frage gestellt:
Lieber Uli,
darum auch meine Bitte: könnten wir irgendwie in Verbindung bleiben?
Ich fände es unheimlich schön, aber nicht nur du als Lehrer und ich Schülerin, sondern eher auf gleicher Augenhöhe.
Uli’s nachfolgende Antwort beschreibt, wodurch menschliche Beziehungen zwischen Lehrer-Schüler oder Eltern-Kind gekennzeichnet sind. Im Umkehrschluss können wir anhand unserer Beziehungen auch persönliche Anteile in uns besser erkennen…
Es gibt genug Themen, bei denen ich wie jeder andere mit meinen noch persönlichen Anteilen und Ängsten ringe. Eines ist allerdings seit langer Zeit eine beständige, menschliche Selbstverständlichkeit. Im Dasein und Fühlen und Empfinden sind wir alle immer auf Augenhöhe. Was soll an der Freude oder Trauer selbst eines Kindes kleiner sein als bei einem Erwachsenen? Das ist einer der entscheidenden Selbstverständlichkeiten, mit denen Menscheneltern ihren Kindern begegnen. Menscheneltern erziehen nicht, sondern sie setzen den Nachwuchs in Beziehung zu dieser Welt, in der unser äußerer Lebensweg stattfindet.
Das menschliche Verhältnis zwischen Lehrer und Lernenden folgt demselben Prinzip. Der Lehrer erkennt sich ebenfalls als Lernenden auf seinem eigenen Weg, ist dabei einige Schritte dem „Schüler“ voraus, um lehren zu können und dennoch auf Augenhöhe.
Ich habe eine besondere Befähigung zum Thema Kommunikation, die mich seit vielen Jahren – früher medizinisch, heute lebenskundlich – mit positiven gesundheitlichen Auswirkungen lehren und anleiten lässt. Es gibt also eine sachliche Hierarchie durch den Fluss des Wissens und der Erfahrung von meiner Seite zu denjenigen, die dies für sich suchen und verwenden wollen. Zugleich lachen und weinen wir auf Augenhöhe, wenn persönliche Filter dies nicht verhindern.
Als Personen sind wir jedoch nicht in der Lage diese beiden ganz unterschiedlichen Dinge miteinander zu verbinden. Der Lehrer steht auf dem Sockel und dort bleibt er, weil er Lehrer ist. So hat man es uns vermittelt. Selbst wenn Lehrer und Schüler sich nach Jahrzehnten wiedersehen, ist interessanterweise der Schüler sofort wieder in der Rolle des Schülers. Menschen wissen dies zu unterscheiden. Ich hoffe, dass ich es nachvollziehbar erklären konnte.
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