Die messbare Zeit entsteht durch Bewegung. Das ist leicht herzuleiten, doch soll nicht das Thema dieser Aussendung sein. Das subjektive Zeitempfinden des Menschen ist hingegen das Ergebnis der Art und Weise, mit dem Moment umzugehen. Moment ist Gegenwart. Mathematisch ist die Gegenwart ein unendlich kleiner oder unendlich großer Punkt. Nur JETZT können wir fühlen, denken und erleben.
Wer im Moment lebt, nimmt am Leben teil. Es ist erfüllt, lebendig und zeitlos, weder schnell vergehend noch langsam. Es ist. Vergeht hingegen die Zeit schnell, besteht eine Distanz zur Gegenwart. Je größer die Distanz, umso schneller rennt die Zeit. Den Moment kann man unbewusst und zeitlos erfahren. So ist es beim Kind. Man kann ihn aber hochbewusst erleben. So erfährt es der wache und reife Mensch.
Die Phasen der Zeitwahrnehmung im Laufe eines „modernen“ Lebens.
Daran anschließend verliert die Zeit allmählich ihre Bedeutung. Langsam und schnell verschmelzen in einer wachsenden Gleich-gültigkeit für die Zeit. Der gelebte Moment gewinnt immer mehr die Oberhand. Heute ist es Winter, morgen ist es Frühling, bei den Wetterkapriolen der letzten Jahre kann man sich selbst bezüglich der Entwicklung wunderbar studieren. Heute ist es Winter, der Tag verläuft so, als wenn es schon „ewig“ Winter wäre. Heute ist es Frühling. Der Tag verläuft so, als wenn es schon „ewig“ Frühling wäre.
Wer auf der Flucht vor sich selber ist, kann nicht den Moment leben. Würde er sich an die Gegenwart herantrauen, würde er alle seine Gründe für die Flucht plötzlich beängstend stark fühlen. Aus diesem Grunde ist die IST-Klärung mit oder ohne anschließende IST-Begleitung für viele das Ende einer lebenslangen Flucht. Damit verändert sich das Zeitempfinden.
Literaturempfehlung:
Schönes Buch zu dem Thema „Das kosmische Bewusstsein“ von Richard Maurice Bucke.